Mitteilung der Sanimed GmbH
SANIMED Rettung mit schmerzhaften Einschnitten
Ibbenbüren, 10.März. Die SANIMED Gruppe mit Sitz in Ibbenbüren (Umsatz ca. 95 Mio. Euro) befindet sich in einer existenziellen Krise. Nach herausfordernden Geschäftsjahren war ein im Sommer 2024 eingeleitetes umfassendes Sanierungsprogramm unumgänglich. Tiefenanalysen stellten alle Geschäftsbereiche auf den Prüfstand.
„Uns ist klar geworden, dass es nur noch zwei Optionen gibt: Entweder die Liquidierung des gesamten Unternehmens mit der Entlassung aller Mitarbeitenden oder eine radikale Neuausrichtung“, erklären die beiden Geschäftsführer Sven Wellmeier und Dirk Doetkotte. Wellmeier ist langjähriger Manager in der SANIMED und wurde 2023 vom Gesellschafter LÖWENSTEIN MEDICAL in die Geschäftsführung berufen. Doetkotte ist seit 25 Jahren in unterschiedlichen Aufgaben als Manager in der LÖWENSTEIN MEDICAL Gruppe tätig und wurde 2024 in die SANIMED berufen.
Somit sind beide gemeinsam seit Sommer 2024 in der Unternehmensleitung aktiv und genießen das volle Vertrauen des Gesellschafters. „Nach intensiven Gesprächen mit Betriebsrat und Verhandlungen mit dem Gesellschafter konnten wir die Liquidation abwenden. Allerdings wird SANIMED nicht mehr das Unternehmen sein, das es einmal war”, so lautet das Ergebnis.
Finanziell steht das Unternehmen mit dem Rücken an der Wand. Nur durch eine vollständige Neuausrichtung wird Sanimed überleben und Arbeitsplätze in Ibbenbüren gesichert. Dies bedeutet, dass sich das Unternehmen zukünftig auf ein reduziertes Angebot an Warengruppen und reduzierter geografischer Ausrichtung mit rund 250 verbleibenden Mitarbeitenden konzentrieren wird.
Die gesamte Belegschaft wurde am Montag, den 10. März, über diese Entscheidung und den Abbau von ca. 180 Stellen informiert. „Bereits im August haben wir in einer Betriebsversammlung angekündigt, dass wir alle Details und Entwicklungen genau prüfen werden. Seitdem sind wir mit den Mitarbeitenden in größtmöglicher Transparenz und in einer offenen Kommunikation“, so die beiden Geschäftsführer.
Das Unternehmen operiert seit vielen Jahren, trotz wachsender Umsätze, defizitär.
In der aktuellen Situation gehe es darum, das Unternehmen, den Standort und möglichst viele Arbeitsplätze zu retten. Die betroffenen Mitarbeitenden werden umfassend informiert. Es wird gemeinsam mit dem Betriebsrat ein Sozialplan erarbeitet.
„Ein umfassender Restrukturierungs- und Sanierungsprozess wurde eingeleitet“, geben sich die beiden Geschäftsführer kämpferisch. Nach Umsetzung der Maßnahmen wird die SANIMED mit den verbleibenden Geschäftsbereichen die Rentabilitätszone erreichen und im Wettbewerb erfolgreich agieren können.
Mitarbeitende und Geschäftspartner wurden bereits über die neue Situation informiert. Interne Teams werden gebildet, um den vom Stellenabbau betroffenen Mitarbeitenden jederzeit Ansprechpartner zur Seite zu stellen.